Das Corporate Design erstellte ich im Rahmen des Kurses Identity Systems an meiner Hochschule gemeinsam mit Oliver Selig für eine fiktionale Organisation, die sich für Pressefreiheit einsetzt. Das Corporate Design von Uncover soll in der Anwendung schlicht und kraftvoll wirken. Ein Artikel, ein Bild oder ein Gedanke, der in seinem Ursprungsland zensiert wurde, braucht nur eine einfache Bühne um groß zu wirken.
Zusätzlich haben wir eine Kommunikationsstrategie erarbeitet, welche User über Social Media zuerst auf Landingpages zu verschiedenen Themen bringt. Dort werden Besucher kurz und knapp über ein Thema informiert, bevor sie sich auf der Website mit weiteren Informationen versorgen können.
Bei der ersten Analyse stand das Thema Pressefreiheit und dessen kulturelle Identität im Fokus. Unser Ziel lautete, die öffentliche Wahrnehmung von Zensur zu verstehen und in erste visuelle Ideen zu übersetzen.
In der breiten Öffentlichkeit wird die Auseinandersetzung zwischen Zensur und Meinungsfreiheit als ein Kampf zwischen zwei Fronten verstanden. Dabei sind folgende Begriffe oft in den Zusammenhang mit Zensur gebracht worden: Dunkelheit - verstecken - unterdrücken - verformen - verbiegen
Das Aufdecken dieser Informationen wird hingegen oft mit diesen Schlagwörtern assoziiert: Licht - rekonstruieren - erforschen - decodieren
Hier inspirierte uns der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit zu vielen visuellen Experimenten, woraus wiederum die Idee des Spots entsprang. Der Lichtkegel symbolisiert die Arbeit der Organisation, welche die Finsternis der Zensur zu erhellen versucht. Ein Spot hebt etwas hervor, genauso wie Uncover auf Verletzungen des Presserechts hinweist.
Neben dem Lichtkegel als primäres Gestaltungselement benötigten wir auch eine Schrift für Uncover. Unser Ziel war eine Font zu finden, die den Fokus auf das geschriebene Wort durch gute Lesbarkeit unterstützt und dennoch eine klare Identität hat. Hier fiel die Wahl nach einigen Vergleichen auf die Schriftart Niko.
Sie ist eine zeitgenössische, humanistische Sans mit einer freien und doch klaren und deutlichen Personalität. Die Font ist für hervorragende Lesbarkeit konzipiert, insbesondere für langes kontinuierliches Lesen. Die keilförmigen Schaftköpfe verleihen den Buchstabenformen Lebendigkeit und Abwechslung.
Das eigentliche Logo erklärt sich einfach. Es besteht aus der zweizeiligen Wortmarke, die der Font Niko entspringt. Die Hälse einiger Zeichen wurden leicht modifiziert, um ihnen einen deutlichen Charakter zu verpassen, da diese teilweise angeschnitten werden.
Neben der Erstellung klassischer Anwendungszwecke wie einem Magazin, Briefpapier oder Plakatwerbung setzten wir uns auch mit Bildsprache und Kommunikation im Raum auseinander. Im Corporate Design zeigen wir, wie sowohl in der Bühnengestaltung, als auch bei den Bildern der Fokus auf Inhalte und Emotion gelegt wird. Die Bühne wird von einem einzelnen Spot dominiert, welcher das Thema und die Sprecher der Konferenz in den Fokus setzt. In Print und Digital wird der Lichtkegel genutzt, um Elemente in Bildern oder Textpassagen zu highlighten.
Durch das Projekt ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass gutes Design seine Zeit braucht. Die besten Lösungen haben wir erzielt, indem wir etliches ausprobierten, aber auch immer wieder viel aussiebten. Frei nach dem Sprichwort “kill your darlings”: Nur weil man an einem Konzept persönlich hängt, heißt es nicht, dass dieses auch die beste Lösung ist. Das große Ziel ist ist immer die Funktionalität des Designs für das Projekt.